Back- und Braufreunde Schwaney e.V.

Über uns

Heute back‘ ich, morgen brau‘ ich …“ – wer kennt nicht die Zeilen aus dem Märchen Rumpelstilzchen der Gebrüder Grimm? Mit diesem Satz lassen sich die entwicklungsgeschichtlichen Parallelen zwischen Brot und Bier sehr gut auf einen Nenner bringen. Es ist wohl auch kein Zufall, dass bis ins Mittelalter die Frauen für das Brotbacken und Bierbrauen – ursprünglich zwei ähnliche Vorgänge – zuständig waren. Alles deutet darauf hin, dass der Mensch Bier trinkt, seit er Getreide in Form von Brot isst.

Brot und Bier gehören, geschichtlich betrachtet untrennbar zusammen.
Die Rohstoffe sind nahezu identisch. Was der Hopfen für das Bier ist, sind die Gewürze Salz, Kümmel, Fenchel, Anis, Kürbis- oder Sonnenblumenkerne für das Brot. Im Volksmund wird zu Recht „Bier als flüssiges Brot“ bezeichnet.

Während der Mensch vor ca. 10.000 Jahren mit dem systematischen Anbau von Getreide zur eigenen Ernährung begann, brauten und tranken seit dem Mittelalter auch die Menschen im Paderborner Land Bier.

Bier ist niemals einfach nur ein Getränk gewesen. Auch im Paderborner Land spiegeln sich im Umgang mit Bier zu jeder Zeit die sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse.
Neben den Klosterbrauereien oder auch Braustätten in Dorfkrügen gab es auch immer das Brauen für den Hausbedarf (Meierhöfe).

Das auch in Schwaney  schon in alter Zeit Bier gebraut und Brot gebacken wurde belegen die Recherchen des Ehrenbürgers Heinz Küting in seinem Buch zur tausendjährigen Geschichte Schwaney‘s.
Auch die Bezeichnung eines Bergrückens, der Hoppenberg, zwischen Schwaney und Dahl zeugen davon.
Der Name Hoppenberg ist abgeleitet vom Hopfenanbau für die Biergewinnung. An dem Südhang gedieh
der Hopfen außerordentlich gut. Im Januar 1828 versuchten letztmalig Schwaneyer Bürger
eine Genehmigung zum Bierbrauen zu erhalten – vergeblich. 

Ihr Brot backten die Schwaneyer vielfach in Gemeinschafts- oder Interessentenbacköfen, von denen es im Dorfe eine ganze Reihe gab.
Der letzte neben dem Hause Franz Böddeker 
(Schmielen) verschwand erst im Jahre 1959. Die Brote wogen 10 bis 15 Pfund.

Somit trugen schon in früheren Jahrhunderten die Back- und Brauhäuser zum gemeinschaftlichen Dorfleben bei.

Diese alten Traditionen wollen die Schwaneyer „Back- und Braufreunde“ wieder aufleben lassen.

Während ca. 15 Braufreunde die Tradition des Bierbrauens schon seit ein paar Jahren in verschiedenen Gruppen betreiben, soll die Backtradition neu belebt werden.
Auch hierzu haben sich schon interessierte Bürger zusammengefunden und sind in die Planung eingestiegen.

Um dem ganzen einen rechtlichen Rahmen zu geben wurde 2019 der Verein „Back- und Braufreunde e.V Schwaney“ gegründet.

 

Zum 1050 jährigen Dorfjubiläum im Jahr 2020 wurde ein eigenes Bier (1050 Kupfer) gebraut.

Diese Aktion hat im Dorf  viele Bürger ins Gespräch über die Bierbraukunst gebracht und Interesse am Brauen geweckt. 

So wurden die Back- und Braufreunde schon zu verschieden Veranstaltungen eingeladen um über die alte Technik des Bierbrauens zu berichten und das Jubiläumsbier vorzustellen:

- Gründungsversammlung des Heimatvereins
- Vorstands-Veranstaltung des Schützenvereins
- Familienfest der Chorgemeinschaft
- Plattdeutscher Heimatkreis
- Überregionales Hobbybrauertreffen in Schwaney
- Feier 1050 (Gärten)